Erwin Wagner
Hubert Aichler
Marketingagentur für
die Automobilwirtschaft
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Verkaufstipp Nr. 42: Ölwechsel für Automatikgetriebe
Vor einigen Jahren waren Kfz-Profis überzeugt, dass Lifetime-
Getriebeölfüllungen umweltfreundlich, kostensparend und Stand der Technik
sind. Heute weiß man: Getriebeöle müssen regelmäßig gewechselt werden.
Getriebehersteller empfehlen nach 80.000 bis 120.000 Kilometern oder
nach vier bis sechs Jahren Automatik-Getriebeöle zu wechseln.
Klare Wechselempfehlung
Dies führte dazu, dass sowohl die führenden Getriebeöl-Produzenten als auch
Getriebehersteller heute wieder empfehlen, nach 80.000 bis 120.000
Kilometern bzw. nach vier bis sechs Jahren Automatikgetriebeöle zu wechseln.
Um dabei der steigenden Nachfrage nach professionellem Service für die
Getriebe moderner Fahrzeuge gerecht zu werden, haben
Schmierstoffhersteller entsprechende Wechselgeräte im Angebot.
Wie sinnvoll ist der Ölwechsel und muss dabei das Automatikgetriebe mit
Additiven von innen gereinigt werden? Ob dies mehr schadet als hilft, hängt
von der Beschaffenheit und Qualität des zugesetzten Additivs ab.
VW z. B. verwendete Anfang 1990 erstmals für Getriebe sogenannte Lifetime-
Getriebeöle. Damit wollte man den Fahrzeugservice erleichtern und Kosten
senken. Das Konzept ging zunächst recht gut auf, so dass auch andere
Hersteller dazu übergingen, Lifetime-Öle auch in Automatikgetrieben zu
verwenden. Dahinter stand die Überzeugung, dass moderne Automatik-
Getriebeöle einen so hohen Entwicklungsstand erreicht hätten, dass sie,
ähnlich wie die Schaltgetriebeöle, nicht mehr gewechselt werden müssen.
Auch war man der Meinung, dass sie einerseits aufgrund moderner Additive
und andererseits durch verbesserte Fertigungsmethoden der Getriebe selbst
weniger Verschleiß ausgesetzt sind als das Öl im Motor.
Lifetime-Ölfüllungen – ein Irrweg?
Es zeigte sich jedoch recht schnell, dass auch Lifetime-Getriebeölfüllungen
aufgrund hoher Scher-, Quetsch- und Temperatur-Belastungen, vor allem in
Automatik-, CVT- bzw. in Direktschaltgetrieben, verschleißen und altern. Auch
die Eigenschaft der Getriebeöle, mit der Zeit Wasser aufzunehmen, lässt die
Korrosionsschutzwirkung schwinden. Da die Öle durch Viskositätsverlust
immer dünnflüssiger werden, nehmen auch die Schmier- und
Druckeigenschaften mit der Zeit ab. Erhöhter Feinabrieb ist die Folge, der
zusätzlich die Schmiereigenschaften reduziert und Ölbohrungen bzw. den
Getriebeölfilter kontinuierlich zusetzt. Einmal in Fahrt gekommen, beschleunigt
sich dieser Prozess mit jedem gefahrenen Kilometer. Wenn das Öl ans Ende
seiner Lebenszeit gekommen ist, kommt es bei modernen Getrieben nicht
selten zu Fehlfunktionen. Dann schalten die Getriebe aufgrund von
verschmutzten Ventilen oder Leitungen, aber auch durch die
verschleißbedingte Viskositäts-Veränderung des Öls aufgrund der
verbrauchten Additive nicht mehr zum richtigen Zeitpunkt. Aber auch harte
Schaltvorgänge, Vibrationen unter Last oder zu hohe Motordrehzahlen, bis der
Schaltvorgang durchgeführt wird, sind Alarmzeichen, dass das Getriebeöl
dringend gewechselt werden muss. Da es sich um einen schleichenden
Prozess handelt, bemerkt der Kunde hiervon zunächst nichts.
Service-Verkauf
auto-tipp©
Aftersales-Impulse
Statement: Automatik-Getriebeölwechsel
David Kaiser, Leiter Forschung und Entwicklung sowie Anwendungstechnik
bei Liqui Moly, zum Thema Getriebeölwechsel:
"Niemand zweifelt mehr an der Sinnhaftigkeit eines Automatikgetriebe-
Ölwechsels. Jedoch werden heute zwei Arten von Getriebeölwechsel
angewendet. Der mit vorhergehender Frischölspülung und die Variante mit
vorhergehender Reinigung des Getriebeinneren mit Reinigungsadditiven und
anschließender Frischölspülung. Beide Methoden haben Vor- und Nachteile.
Beim Getriebeölwechsel mit Frischölspülung läuft der Motor. Dabei macht man
sich die Eigenschaft des Getriebeöls zunutze, dass es im Neuzustand in der
Lage ist, durch zugesetzte Reinigungsmittel das Getriebe von innen zu
reinigen. Dazu wird das Automatik-Getriebeöl-Wechselgerät über Adapter
zwischen Getriebe und Ölkühler geschaltet. Anschließend wird im ersten
Schritt das alte Öl abgesaugt und neues Öl zum Spülen durch das Getriebe
und ggf. den Wandler gepumpt. Nach dieser ersten Spülung wird die Ölwanne
demontiert und der Ölfilter ausgebaut. Jetzt wird nochmals das Getriebe mit
frischem Getriebeöl gespült. Um dieses aufzufangen, muss sich bei dieser
Spülung unter dem geöffneten Getriebe eine zusätzliche Auffangwanne
befinden. Wichtig ist auch, die demontierte Getriebeölwanne zu reinigen. Nach
dem Reinigen der Dichtflächen und dem Einsetzen des neuen Ölfilters folgt,
nach der Montage der Ölwanne, das Befüllen des Getriebes mit neuem Öl.
Das mehrfache Spülen mit Frischöl erklärt, weshalb Getriebespülungen relativ
teuer sind, da mindestens zwei vollständige Frischölfüllungen notwendig sind,
bis das Getriebe innen sauber genug ist für eine weitere neue Ölfüllung.
Aus Umweltgründen und auch, um Frischöl einzusparen, empfehlen wir, bei
jedem Fahrzeug das Automatikgetriebe-Reinigeradditiv ‘Pro-Line Automatik-
Getriebe-Reiniger’ zur ersten Spülung beizugeben. Der Reiniger ist auf
Naphtenbasis formuliert. Dies ist ein spezielles Öl mit guten
Reinigungseigenschaften, das zusätzlich noch Detergentien
(Reinigungsadditive) enthält. Diese Additive sind auch in geringerer Menge
bereits dem Frischöl beigesetzt. Unser Additiv greift daher keine Dichtungen
oder Kunststoffteile im Getriebe an. Lediglich durch die hohe Konzentration
erreichen wir eine sehr gute bis vollständige Reinigungswirkung. Die Zugabe
der richtigen Menge an Reinigungsmittel in den Ölwechselkreislauf erfolgt bei
der Spülung durch das Getriebeöl-Wechselgerät automatisch. Hierzu ist ein
Anschluss für das Ein-Liter-Gebinde am Gerät angebracht. Die richtige Menge
Reiniger wird bei der Zugabe über eine Waage ermittelt. Zum ersten Lösen der
Schmutzpartikel im Getriebe wird das Reinigungsadditiv dem alten Öl bei
laufendem Motor beigegeben. Während der ca. zehnminutigen Reinigung
empfehlen wir, das Getriebe mindestens zweimal durch alle
Wahlhebelstellungen durchzuschalten. Nach dieser ersten Reinigung wird
dann das alte Öl abgelassen und anschließend die Getriebeölwanne
demontiert und gereinigt. Hierbei wird noch das alte Restöl aus der Wanne
entfernt und der Getriebeölfilter gewechselt. Bei der folgenden Spülung genügt
es dann völlig, mit der Hälfte der üblichen Frischölspülmenge das Getriebe zu
spülen, um auch die letzten Reste des Altöls vollständig aus dem Getriebe zu
drücken. Nach erfolgreicher Reinigung wird das Wechselgerät abgekoppelt.
Sind dann noch Verunreinigungen vorhanden, kann nochmals nachgespült
werden. Im Gegensatz zu unserem Automatik-Getriebe-Reiniger sind viele
Produkte im Markt säure- oder acetonhaltig. Werden sie nicht vollständig
ausgespült, können sie Dichtungen, Metalle und Kunststoffteile angreifen.
Um dies zu vermeiden, raten viele Getriebehersteller von Reinigern
grundsätzlich ab."
Quelle: www.liqui-moly.com