Erwin Wagner
Hubert Aichler
Marketingagentur für
die Automobilwirtschaft
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Verkaufstipp Nr. 2: das Marderschutzsystem
Die Marder scheinen sich immer mehr für die Motorräume in Deutschlands
Autos zu interessieren. Kollegen/Innen geben an, dass sie bei etwa 10 Prozent
aller Durchgänge Spuren des Nagers finden. Allein die HUK-Coburg musste im
vergangenen Jahr knapp 50.000 Schäden regulieren. Bei Bedarf werden
Schäden repariert, vielleicht wird auch noch die dringend zu empfehlende
Motorwäsche angeboten - aber der Einbau eines Marderschutzsystems zur
Vorbeugung weiterer Schäden scheitert oft schon an den persönlichen
Vorbehalten einiger Serviceberater/Innen. Einerseits gibt es in der Praxis
extrem unterschiedliche Ansichten über die Wirksamkeit der verschiedenen
Systeme, begonnen beim Pfefferspray bis hin zu Ultraschallgeräten und
andererseits besteht eine starke Verunsicherung für den Fall, dass man den
Kunden ein System empfiehlt und einbaut und das böse Vieh beißt kurz darauf
wieder zu - trotz aller Vorsorge. Dies wird oft behauptet, ob es wirklich so ist
bleibt dahingestellt.
Die Empfehlung für den Serviceverkauf lautet für dieses Thema
folgendermaßen:
•
Marderschäden im Motorraum häufen sich, je nach Landstrich sind bis
zu 10 Prozent und mehr aller Fahrzeuge betroffen. Es besteht also ein
dringender Bedarf nicht nur in Sachen Instandsetzung, sondern auch zur
Schadenvorsorge.
•
Das Urteil „ob man überhaupt ein System anbietet“ und wenn ja
„welches“, kann nicht den einzelnen Mitarbeitern zur individuellen
Handhabe überlassen werden, es muss eine für alle verbindliche
Entscheidung getroffen werden: „Im Falle eines Marderschadens
empfehlen wir unseren Kunden das System X oder Y!“ Das Personal hat
diese Empfehlung dann umzusetzen.
•
Die ausgewählten Systeme sind im Dialogannahmeraum zu
präsentieren, die Vorteils-/ Nutzenargumentation wird dazu erstellt und
eingeübt. Das Anbieten eines Systems ist bei entdeckten Schäden
obligatorisch und wird auch bei internen Werkstatttests überprüft.
•
Das Anbieten von Motorwäschen bei Marderschäden ist obligatorisch.
•
Die Abklärung einer Verrechnungsmöglichkeit eventueller Schäden mit
der Versicherung gehört zum Kundenservice, das Serviceteam muss die
Details dazu kennen.
Marderabwehrsysteme helfen zur Schadenvermeidung
Lt. Fachleuten ist das Hochspannungsprinzip das Wirksamste.
Marder-Schadenbilanz
Die Beseitigung der Marder-Attacken kostete 2020 durchschnittlich 440 Euro.
In der Spitze waren sogar Reparaturen von mehr als 2.500 Euro nötig.
Insgesamt beliefen sich die Regulierungskosten allein nur bei der HUK-Coburg
auf 15,3 Millionen Euro.
Aber ein Marderbiss kann nicht nur teuer, sondern auch gefährlich werden. Oft
bleiben die Schäden unentdeckt, da die spitzen, kleinen Zähne der Raubtiere
nur stecknadelgroße Einstiche hinterlassen. Während der Fahrt kann es recht
schnell zu Folgeschäden kommen, z. B. durch Kühlwasserverlust im Motor.
Marderschäden sind oft, aber nicht immer, in der Teilkasko mitversichert.
Zudem schützen manche Policen auch nur vor den unmittelbaren Schäden,
also z. B. den zerbissenen Schläuchen. Teuer werden jedoch meist die
Folgeschäden, wenn Teile wie Motor oder Bremsen in Mitleidenschaft gezogen
wurden.
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