Erwin Wagner
Hubert Aichler
Marketingagentur für
die Automobilwirtschaft
Niedernhart 1 a
94113 Tiefenbach
Telefon 08546 975 81 50
Mobil 0157 302 54 801
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Eine Anleitung für herausragende Kundenorientierung
„Servicewüste Deutschland!“ Es sei einmal dahingestellt, ob und wenn ja, in
welchem Umfang dies wirklich stimmt. Zweifellos richtig ist aber, dass dem
Service ein entscheidender Stellenwert zukommt. Die Produkte - egal in
welcher Branche - sind immer vergleichbarer und damit auch austauschbarer.
Jeder Anbieter behauptet darüber hinaus, Top-Qualität zu liefern. Natürlich ist
dies wichtig. Sie ist sozusagen die Grundvoraussetzung für die Akzeptanz beim
Kunden. Das entscheidende Differenzierungsmerkmal jedoch ist der Service
oder besser gesagt der Kundendienst.
Und es gibt viele Gründe für einen guten Kundendienst, z. B.:
•
Unternehmen verlieren jedes Jahr ca. 10 bis 20 % ihrer Kunden.
•
Neue Kunden zu gewinnen ist etwa sechs bis sieben Mal schwerer als
bestehende zu halten.
•
Je unübersichtlicher das Angebot ist, umso mehr Konsumenten fragen
vor einer Kaufentscheidung nach der Meinung und Erfahrung anderer.
•
Zufriedene Kunden bringen etwa drei neue Kunden.
•
Negative Erfahrungen werden 12 bis 15 Mal weitergegeben.
•
Unzufriedene Kunden reklamieren nicht, sie wechseln (das Angebot ist ja
groß genug).
•
Werden Reklamationen zur Zufriedenheit des Kunden behoben, bleiben
diese in aller Regel treue Stammkunden.
Wenn wir uns einmal die Ergebnisse der Wilson-Studie (siehe Grafik)
anschauen, können wir feststellen, dass von 100 Kunden 68 den Anbieter
wechseln, weil sie mit Gleichgültigkeit oder in negativer Stimmung behandelt
wurden. Das bedeutet also, dass neben vielen anderen sicherlich wichtigen
Faktoren, das zwischenmenschliche Klima, die Atmosphäre, das „auf den
Anderen zugehen“, das Gefühl der Akzeptanz und Wertschätzung von
entscheidender, ja ausschlaggebender Bedeutung ist.
Lassen Sie uns aus diesem Grunde zwei Bereiche exemplarisch
herausgreifen. Dabei geht es im ersten Fall darum, dass wir im Umgang
miteinander ähnliche Erwartungshaltungen haben, während im zweiten
Beispiel die Individualität an Bedeutung gewinnt. Sie alle haben im Gespräch,
sei es im unmittelbaren persönlichen Kontakt oder am Telefon, schon
Äußerungen erlebt, die sie angesprochen oder abgeschreckt haben.
Nachfolgend einige Beispiele mit der Bitte, Ihre eigene Wortwahl einmal
bewusst zu reflektieren, inwieweit Sie sich nämlich kundenorientiert äußern.
Statt
sagen Sie
Da bin ich nicht zuständig...
Dieses Anliegen bearbeitet... ,
N
ich verbinde Sie gerne.
War sonst noch was?
Kann/darf ich sonst noch
N
etwas für Sie tun?
Da haben Sie mich falsch verstanden...
Da habe ich mich nicht richtig
N
ausgedrückt.
Ich mache das schon seit Jahren...
Sie haben sicherlich auch die
N
Erfahrung.
Da kann ich Ihnen nicht helfen...
Ich kümmere mich sofort um
N
Ihr Anliegen.
Können Sie mir das noch einmal erklären?
Habe ich Sie richtig
N
verstanden...?
Da kenn ich mich leider überhaupt nicht aus.
Ich werde mich sofort
N
informieren.
Nein, das geht leider nicht.
Im Moment kann ich Ihnen...
N
anbieten.
Tut mir leid, aber ich kann jetzt nicht stören.
Bitte nennen Sie mir einen
N
Zeitpunkt, an dem Herr/Frau
N
NN Sie zurückrufen kann.
Trotz aller
Gemeinsamkeiten
legen wir allerdings
auch Wert auf unsere
Individualität. Genauso
wie jeder von uns ein
unterschiedliches
äußeres Erscheinungs-
bild hat, sind wir auch
hinsichtlich unserer
Denk- und Verhaltens-
strukturen sehr
differenziert
einzuschätzen (wir
empfehlen, sich einmal
mit Persönlichkeits-
profilen und -Typologen
zu beschäftigen).
Es gibt die Analytiker,
die beispielsweise beim
Kauf eines Autos
achten auf:
•
Leistungsdaten
•
Wiederverkaufswert
•
Wartungsintervalle
Die eher Gefühlsbetonten legen Wert auf:
•
Bedienerfreundlichkeit
•
Komfort
•
die kleinen Aufmerksamkeiten des Personals
Die Pragmatiker interessieren sich eher für:
•
Sicherheitseinrichtungen
•
praktische Details wie Kofferraumgröße oder Reichweite
•
Lebensdauer
Schließlich ist der Kreative besonders empfänglich für:
•
ästhetische Elemente
•
technische Innovation
•
sein Traumauto
Je besser der Verkäufer nun gelernt hat, den Kunden auf der Ebene seines
primären Wahrnehmungskanals anzusprechen, umso größer ist die
gegenseitige Akzeptanz, die dann möglicherweise auch schneller zu einem
Abschluss führt. Gehen Sie auch in Geschäfte, obwohl diese etwas teurer sind,
nur weil Sie sich dort wohlfühlen? Es liegt in unserer Hand, im Umgang mit
unseren Kunden ein Klima der Akzeptanz und Wertschätzung zu schaffen und
uns spürbar von anderen abzusetzen.
Was ist ein Kunde?
Ein Kunde
•
ist die wichtigste Person in unserem Unternehmen, ganz gleich ob er
persönlich da ist, schreibt oder telefoniert.
•
hängt nicht von uns ab, sondern wir von ihm.
•
ist keine Unterbrechung unserer Arbeit, sondern ihr Sinn und Zweck.
•
ist jemand, mit dem man ein Streitgespräch führt oder seinen Intellekt
misst. Es gibt niemand, der je einen Streit mit einem Kunden gewonnen
hat.
•
ist kein Außenstehender, sondern ein lebendiger Teil unseres
Geschäftes. Wir tun ihm keinen Gefallen, indem wir ihn bedienen,
sondern er tut uns einen Gefallen, wenn er uns die Gelegenheit gibt, dies
zu tun.
Kundenbeziehung
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